Name: Große Trommel
Schreibweisen
Englisch: bass drum
Französisch: grosse caisse
Italienisch: gran cassa, gran tamburo
Klassifikation: Schlaginstrument, Membranophon mit unbestimmter Tonhöhe, Zylindertrommel
Zarge (Korpus): Zylindrisch; Material: Holz (Buche, Nussbaum), selten Sperrholz oder Metall; Höhe 35–65 cm
Fell: Schlagfell, Resonanzfell, Material: Kalbfell oder Kunststoff; Durchmesser 70–100 cm
Spannschrauben: 10–16 Schrauben zur Fellspannung
Schlägel: Große Trommelschlägel mit weichem Filzkopf; Paukenschlägel, Holzschlägel
Aufhängung: Gestell, in dem die Trommel an mehreren Punkten aufgehängt ist und in jede beliebige Position geneigt werden kann
Die Große Trommel spielt in einigen Bereichen der westlichen Musik eine essentielle Rolle. Ihr variabler Klang kann zur Markierung rhythmischer Punkte nicht nur in großen, sondern auch in kleinen Besetzungen verwendet werden: in der Militärmusik, wo sie zusammen mit dem Becken geschlagen wird, im Pop, Rock und Jazz, wo sie als Teil des Drum Sets mittels Fußmaschine bedient wird, oder im Orchester.
Innerhalb des Trommelensembles im Orchester entspricht die Große Trommel der Basslage, während die Wirbeltrommel die Tenorlage und die Kleine Trommel der Diskantlage entspricht.
Da die Große Trommel nicht nur zu den subtilsten und leisesten, sondern auch zu den lautesten Klangwirkungen des Orchesters fähig ist, wird in Orchesterwerken meist nur eine Große Trommel vorgeschrieben, in Ausnahmefällen wird sie mehrfach besetzt.
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Die moderne Große Trommel, wie sie heute in jeder Militärkapelle, im Orchester sowie in Jazz-, Rock- und Pop Bands gespielt wird, ist ein Import aus dem Mittleren Osten (sie entwickelte sich also nicht – wie man annehmen möchte – aus den seit dem Mittelalter in ganz Europa verbreiteten Trommelarten). Sie ist ein direkter Nachkomme der Davul, auch tabl turki („türkische Trommel“) genannt, die im mediterranen Raum seit dem 14. Jahrhundert belegt ist: eine große zylindrische Trommel mit schmaler Zarge und zwei Fellen, die mit Leinen gespannt und ohne Schnarrsaiten gespielt wurde.
In Europa zeigt ein Gemälde des Venezianers Vittore Carpaccio aus dem Jahre 1502 erstmals einen türkischen Trommler mit einem Instrument, das annähernd die Maße der heutigen Großen Militärtrommel hatte (schmale Zarge bei ca. 70 cm Felldurchmesser). Der Spieler schlägt die Trommel, die vor seiner Brust hängt, mit zwei dicken Holzstöcken an. Bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts waren solche Türkentrommeln in Europa jedoch nur vereinzelt anzutreffen.
Mit den Janitscharentruppen und ihren Militärkapellen kam die Türkentrommel im 18. Jahrhundert in großer Zahl nach Europa, wo sie sogleich begeistert in die hiesige Militärmusik integriert wurde. Der für abendländische Ohren zunächst exotische Klang der Janitscharenmusik ergab sich hauptsächlich durch den Zusammenklang von Türkentrommel, Becken und Triangel.
Nebst der auffälligen Größe der Trommel war auch die Spielweise neuartig: Das Instrument wurde entweder senkrecht auf einen Untersatz gestellt oder – beim Marschieren – vom Spieler vor der Brust getragen. Das Fell wurde mit der rechten Hand von der Seite her mit einem großen, ungepolsterten Holzschlägel (Holzkrücke) angeschlagen. Die linke Hand lag auf der Zargenkante der linken Trommelseite. Von dort schlug der Spieler eine einzelne Rute flach auf das linke Fell, was ein schnalzendes Geräusch ergab. Der Schlag des Holzschlägels wurde auf dem betonten Taktteil ausgeführt, der Rutenschlag auf unbetontem Taktteil. Wurde eine Trommel mit nur einem Fell verwendet, was seltener vorkam, so schlug der Spieler dieses jeweils abwechselnd mit der Schlägel- und Rutenhand an.
In der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts waren Janitscharenkapellen an den europäischen Fürstenhöfen bereits sehr beliebt. In Folge wurde die große Janitscharentrommel langsam auch in der Orchestermusik, besonders in der Oper, eingeführt, meist, um orientalische Stimmungen zu schaffen: Gluck verwendete sie als klangliches Stilmittel in seinem „Le cadi dupé“ (1761), Mozart in seiner „Entführung aus dem Serail“ (1782). Haydn verwendete sie, ihrer Herkunft entsprechend, in seiner „Militärsymhonie“ (1793/94). In diesen frühen Orchesterwerken wurde die Janitscharentrommel oder Große Trommel, wie sie aufgrund ihrer enormen Ausmaße genannt wurde, noch nach türkischer Art, also mit Holzschlägel und Rute angeschlagen, in den entsprechenden Partituren sind doppelte Notenhälse notiert.
Neben den orientalischen Modellen mit schmaler Zarge waren bis ins 19. Jahrhundert hinein in Militärkapellen und im Orchester auch Große Trommeln in Gebrauch, deren Zarge breiter war als der Felldurchmesser, der etwa einen halben Meter betrug. Diese langen, röhrenförmigen Trommeln erhielten daher im Englischen den Namen long drum.
Anfang des 19. Jahrhunderts ließ Spontini in seiner Oper „Die Vestalin“ (1807) die Große Trommel erstmals mit einem filzgepolsterten Schlägel anschlagen. Damit hatte er den Trommelklang der orientalischen Färbung beraubt.
In der zeitgenössischen Spielpraxis wurden gemeinsam mit der düster und drohend klingenden Trommel, die nur einfache Schlagfolgen auszuführen hatte, auch die Becken geschlagen, es sei denn, es wurde „cassa sola“ vorgeschrieben. Die Beckenschläge waren integraler Bestandteil der Spielpraxis und wurden nicht notiert, dies gilt v.a. für die italienischen Opern der Zeit, z.B. Verdis „Rigoletto“ (1851) oder „La Traviata“ (1853). In vielen Fällen wurden die Becken auch direkt auf die Große Trommel montiert und vom Trommler gespielt.
Nach und nach etablierten sich für die Große Trommel auch komplexere Anschlagtechniken. Berlioz verlangte in seiner „Symphonie fantastique“ (1830) erstmals einen Wirbel, den er ausdrücklich von zwei Paukisten mit Paukenschlägeln ausführen ließ. Ein von einem Spieler ausgeführter Wirbel wurde zuerst von Liszt in „Ce qu’on entend sur la montagne“ (1849) vorgeschrieben. Wirbel wurden in der Folge auch mit einem Schlägel ausgeführt, indem der Spieler abwechselnd mit Kopf und Stielende anschlug oder einen Schlägel mit zwei Köpfen verwendete.
Im spätromantischen Orchester (letztes Drittel des 19. Jahrhunderts) wurde die Große Trommel zum fixen Bestandteil des Orchesterschlagwerks. Sie wurde seitlich angeschlagen, allerdings nicht direkt wie in der Janitscharenpraxis, sondern in einem großen Bogen von oben nach unten. Zusätzlich etablierte sich eine weitere Spielhaltung: Die Trommel wurde – mit dem Resonanzfell nach unten – auf einer hölzernen Unterlage (einem Holzbock) platziert, damit das fast waagrecht liegende Fell angeschlagen werden konnte.
Modisch orientierte Komponisten setzten die Große Trommel mit dem auf ihr montierten Becken so maßlos ein, dass sich Berlioz in seiner Instrumentationslehre (1843) beklagte, es werde damit „der größte Missbrauch betrieben“: Die Große Trommel werde von „effektsüchtigen Kunstjüngern“ eingesetzt, um „durch Orchesterpomp und Krafteffekte“ zu imponieren, die musikalische Wirkung gehe dabei jedoch unter.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Schnurspannung des Fells sukzessive durch die Schraubenspannung ersetzt. Die Zarge wurde nun nicht mehr ausschließlich aus Holz, sondern auch aus Messing oder Aluminium gefertigt. Als Felle dienten Kalbs- oder Pferdehaut, in seltenen Fällen Eselshaut (die schwer erhältlich ist). Die Große Trommel wird heute im Orchester meist in einem Gestell aufgehängt, in dem die Trommel frei schwingen und in jede beliebige Position geneigt werden kann. Seltener wird sie auf einen entsprechenden Trommelstand gelegt. Orchestertrommeln haben heute einen Durchmesser von 70–100 cm und eine Zargenhöhe von 35–65 cm.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde v.a. in England eine Form der Großen Trommel mit nur einem Fell populär. Diese Trommel mit schmaler Zarge, die auf einer Seite offen war, wurde unter dem Namen Gong drum bekannt. Angeblich waren ihre Resonanzeigenschaften hervorragend, allerdings tendierte sie dazu, eine bestimmte Tonhöhe zu produzieren – eine Eigenschaft, die bei Trommeln nicht erwünscht war. Gong drums werden heute nur mehr selten verwendet.
*Riesenpauke*
Seit den Anfängen der Janitscharenmusik bis zum heutigen Tag spielt die Große Trommel eine bedeutende Rolle in Militärkapellen und Blasorchestern. V.a. in der Marschmusik erfüllt sie die Funktion, die betonten Taktteile zu markieren. Die in der Militärmusik verwendeten Großen Trommeln sind mit ca. 25–45 cm Höhe und 35–75 cm Durchmesser kleiner als die Orchestertrommeln.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Große Trommel zum wichtigen Bestandteil des Jazz-Schlagzeugs. Es bildete sich eine neue Spielweise heraus: das Anschlagen mittels Fußpedal, der sogenannten Fußmaschine (1909 von William F. Ludwig in Chicago erfunden). Dies erlaubte es dem Spieler, zusätzlich zur Großen Trommel auch andere Instrumente, wie Kleine Trommel und Becken, gleichzeitig zu bedienen. Die Praxis, einem Spieler das gesamte Schlagzeug (drum set) zu überlassen, setzte sich über Big Band-Tanzmusik und Be-Bop-Combos bis hin zur Rock- und Popmusik fort. Die Große Trommel wurde indessen immer kleiner, um den in der Unterhaltungsmusik favorisierten trockenen und kurzen Klang zu erreichen. Heute werden in der Unterhaltungsmusik Modelle mit 30–40 cm Höhe und 45–70 cm Durchmesser und Plastikfellen verwendet.
Die Große Trommel besteht aus einem zylinderförmigen Resonanzkörper (Zarge) aus Holz, seltener aus Sperrholz oder Metall, und zwei Fellen, die über die Öffnungen der Zarge gespannt werden.
Die Felle werden wie bei der Kleinen Trommel auf einen Fellreifen [flesh hoop] gezogen, der einen etwas größeren Durchmesser als die Zarge besitzt. Ein über den Fellreifen gelegter Spannreifen [counter hoop] wird mit Schrauben oder Gewindestangen [threaded rods] an die Spannböckchen angeschraubt, die auf der Zarge befestigt sind. Die Felle werden mittels Spannschrauben gespannt (je nach Größe des Instrumentes 10–16 Schrauben), die ein genaues Einstimmen der Felle gewährleisten.
Im Orchester werden meist Kalbsfelle verwendet. Das ebenso geeignete Eselsfell ist seltener verfügbar. Für die kleineren Modelle im Pop- und Rock-Bereich sowie in der Militärmusik (besonders zum Marschieren im Freien) sind wetterresistente Kunstfelle in Gebrauch. Das Schlagfell ist meist etwas stärker als das Resonanzfell ; beide Felle sollten aus demselben Material sein.
Die Große Trommel wird im Orchester mit Lederriemen oder Gummibändern, selten mit Schnüren in einem speziellen, meist runden Gestell so aufgehängt, dass sie frei schwingen und stufenlos in jede beliebige Spielposition geneigt werden kann.
Kopf: 7–8 cm Durchmesser.
Material: Holzkern mit dickem Filzüberzug.
Stiel: Länge 25–35 cm, aus Rot- oder Weißbuche.
Kleinere Große Trommelschlägel mit schwächerem Stiel und weichem Filzkopf werden für dynamisch reduzierte Schläge verwendet, der Klang ist schlanker. Diese Schlägel werden auch für Wirbel verwendet.
Selten werden im Orchester Paukenschlägel für Große-Trommel-Wirbel verwendet. Dies hängt vom Fell, der Größe des Instrumentes und der zu spielenden Stelle ab.
Große Trommelschlägel
Zur Erzeugung von Klangnuancen oder Effekten wird die Große Trommel auch mit anderen Schlägeln angeschlagen:
Hartfilzschlägel: der Klang ist härter und weniger voluminös.Lederkopfschlägel (franz. mailloche): lederüberzogener Holzschlägel. Ergibt einen harten Klang.
Holzkopfschlägel (wie Becken- oder Xylophonschlägel): klingen trocken, markant und geräuschhaft, das Anschlaggeräusch tritt stark hervor.
Kleine Trommelstöcke: klingen sehr trocken, hart, präzise und geräuschhaft, die Stöcke sind jedoch viel zu leicht, um die Große Trommel in volle Resonanz zu versetzen.
Besen: klingt je nach Verwendungsart zischend bis schwirrend und ebenfalls geräuschhaft.
Zur Erzeugung eines harten, weniger voluminösen Klanges werden Marimba- oder Vibraphonschlägel eingesetzt.
Seit dem 20. Jahrhundert wird der Part der großen Trommel auf einer einzigen Linie, ohne Schlüssel, notiert. Diese Notationsart setzte sich aufgrund der unbestimmten Tonhöhe der Trommeln durch.
In der Jazz/Rock/Pop-Musik befindet sich in einem Notensystem die Bass Drum immer an unterster Stelle.
In älteren Werken ist der Part der Großen Trommel meist im Bassschlüssel auf der Höhe des A, manchmal auch des kleinen c notiert (wie die Wirbeltrommel).
Die Stimme der Großen Trommel enthielt in alten Partituren oft Noten mit zwei Notenhälsen. Diese zeigten an, dass die Note gleichzeitig mit Trommelschlägel und Rute zu spielen war.
Im Orchester wird die Große Trommel in der Regel mit einem weichen großen Schlägel angeschlagen, der schwer genug ist, um den großen Resonanzkörper des Instruments in Schwingung zu versetzen. Der Anschlag erfolgt mit der rechten Hand (Linkshänder: linke Hand). Der Schlagfleck für füllig klingende Einzelschläge liegt ca. eine Hand breit von der Fellmitte entfernt. Da jedes Instrument anders klingt, muss der exakte Schlagfleck vorher ausprobiert werden.
Die Trommel wird heute meist so geneigt, dass ihre Felle sich in schräg-senkrechter Position befinden. Der Spieler schlägt das Fell von der Seite her an. In manchen Orchestern wird das Fell auch in fast waagrechter Position angeschlagen. Eine völlig waagrechte Lage bewirkt einen schlechten Klang, da die Schwingungen am Boden reflektiert werden.Für das Ausführen von Wirbeln verwendet der Spieler zwei Schlägel, die etwas kleiner und leichter als die Schlägel für die Einzelschläge sind.
Das Schlagfell wird mit den Fingern, der Handfläche oder dem gesamten Arm der rechten Hand abgedämpft, das Resonanzfell mit der linken Hand.
Die im 19. Jahrhundert verbreitete Gepflogenheit, ein Becken auf die Zarge der Großen Trommel zu montieren, wird heute nicht mehr praktiziert. Da einige Komponisten dies in ihren Partituren vorgeschrieben haben, wird es zur Realisierung besagter Stellen dennoch verwendet. Daraus resultiert eine erhöhte Koordination zwischen Becken und Trommel, wobei jedoch der Klang vor allem des Beckens leidet. Zudem fällt ein Abdämpfen des Resonanzfelles äußerst schwer.
Im Gegensatz zur Pauke, wo eine bestimmte Tonhöhe angestrebt wird, wird bei der Konstruktion und dem Stimmen der Trommel großer Wert darauf gelegt, eine bestimmte Tonhöhe zu vermeiden.
Schlägt man ein Trommelfell am Rand an, so hört man den Eigenton des Fells. Die Große Trommel im Orchester wird auf einen Ton zwischen C und G gestimmt, und zwar wie es dem Resonanzraum (also der Größe) der Trommel am besten entspricht. Das Resonanzfell wird etwa einen Halbton tiefer eingestimmt, um jeden Tonhöheneindruck zu verwischen und dem Trommelklang das nötige Volumen zu geben. Das Anschlagen mit einem großen weichen Schlägel unterstützt das Verwischen der Tonhöhe.
Während die Große Trommel im Orchesterbetrieb in einem Gestell aufgehängt ist, wird sie in der Unterhaltungsmusik – mit Füßen versehen – auf den Boden gestellt, sodass die Felle senkrecht liegen. Der Drummer schlägt die Trommel mittels eines Fußpedals an. Die Klangerzeugung mittels Fußmaschine erlaubt keine differenzierte Tongebung, die Schläge kommen gleichförmig und wirken eher dumpf und trocken. Oft werden noch zusätzlich Tücher zum Dämpfen verwendet. An einem Rohr, das in die Trommelzarge eingelassen ist, werden weitere Instrumente, wie Becken, Kuhglocken, Tomtoms oder kleine Effektinstrumente, montiert. Die Kombination dieser Instrumente ist unter dem Namen Drum Set bekannt.
In Militärkapellen wird die Große Trommel vor dem Bauch getragen und auf beiden Fellen angeschlagen. Diese Trommeln haben oft gleich dicke Schlag- und Resonanzfelle aus Kunststoff.
Einzelschläge werden, abhängig von der Trommelgröße, etwa eine Hand breit von der Fellmitte entfernt gespielt (Schlagfleck).
Schläge mit kurzen Notenwerten werden entweder in der schwingungsarmen Mitte des Fells ausgeführt, da dort der Nachklang geringer ist, oder dem Notenwert entsprechend abgedämpft.
Einzelschläge am Fellrand.
Ein Einzelschlag, der nach dem Anschlag sofort abgedämpft wird. Hierbei werden Schlag- sowie Resonanzfell abgedämpft.
Abgedämpfte Schläge. Das Schlagfell wird mit einem Tuch bedeckt, wobei der Schlagfleck frei bleibt. Der Klang wird härter und stumpf. Gelegentlich wird auch das Resonanzfell abgedämpft. Je nach Fell und Größe der Trommel ändert sich die abgedämpfte Fläche.
Anschlag mit den Fingern der rechten (oder linken :-) Hand. Ergibt einen hellen, dünnen und leisen Klang.
Für markante Fortissimo-Wirkungen werden zwei Schlägel gleichzeitig auf das Schlagfell geschlagen. Unisono-Schläge mit zwei Schlägeln werden zur Steigerung der Dynamik angewendet.
Wie bei der Pauke sind aufgrund des ausgeprägten Nachklanges keine schnellen Tonwiederholungen üblich. Sind dennoch schnelle Schlagfolgen (mit Ausnahme des Wirbels) vorgeschrieben, so wird die Große Trommel mit einem schweren Tuch teilweise bedeckt, obwohl dies nicht in den Noten steht. Hierdurch werden die einzelnen Schläge deutlicher voneinander unterschieden. Zudem werden harte Schlägel oder sogar Holzschlägel verwendet.
Werden mit jeweils einem Schlägel in der linken und rechten Hand ausgeführt. Wirbel werden in der Nähe der Fellmitte gespielt, wo das Fell dunkler klingt. Am Fellrand ausgeführte Wirbel entwickeln leicht eine bestimmte Tonhöhe und klingen heller. Leise Wirbel werden oft am Rand gespielt – analog zur kleinen Trommel. Ist ein Crescendo vorgeschrieben, so beginnt der Schlagzeuger am Rand und geht immer mehr in Richtung Mitte, wo auch der Abschlag stattfindet.
Früher wurden Wirbel oft mit einem Schlägel mit zwei Köpfen ausgeführt, da der Schlagzeuger gleichzeitig die Becken bediente.
Hat ein Schlagzeuger einen Wirbel mit nur einer Hand zu spielen, so nimmt er heute zwei Schlägel in eine Hand (wie beim Marimba- oder Vibraphon) und erzeugt so einen Wirbel, indem sein Handgelenk eine Drehbewegung ausführt. Diese Technik, die ein hohes Können verlangt, ist nur bis zum Mezzoforte möglich.
Ein Schlägel wird in die Mitte des Fells gelegt, der Schlägelkopf wird mit einem zweiten Schlägel angeschlagen. Direkt nach dem Anschlag wird der auf dem Fell ruhende Schlägel vom Fell abgehoben, so dass sich der Klang entfalten kann.
Diese Technik eignet sich ideal für Pianissimo- und Piano-Wirkungen und kann höchstens bis zum Mezzoforte ausgeführt werden. Ergibt samtweiche und flaumige Schläge, wobei der Anschlag nicht hörbar ist.
Der Spieler schlägt das Fell entweder mit dem Besen an, was einen metallisch schwirrenden Klang ergibt, oder er wischt mit fest aufgedrücktem Besen über das Fell, was in einem dumpf zischenden Klang resultiert.
Anschlag mittels Fußpedal wie in der Pop- und Rockmusik sowie im Jazz. Da kein differenziertes Schlagen möglich ist, wirkt der Klang trockener, monotoner und stumpfer. Manche Komponisten schreiben diese Anschlagweise vor, um ein bestimmtes Milieu zu charakterisieren (Heinrich Sutermeister in „Raskolnikoff“ (1948), George Gershwin in „Porgy and Bess“ (1935)).
Dunkel, sonor, tragend, füllig, resonant, weich, massiv, drohend, donnernd, düster, unheimlich, grollend, dröhnend, polternd, knallend, hohl.
Charakteristisch für den Klang der Großen Trommel ist die unbestimmte Tonhöhe. Aufgrund des großen Resonanzraumes ist der Klang sehr tief: Er liegt je nach Größe der Trommel im Bereich zwischen C und G, wird aber als eine oder sogar zwei Oktaven tiefer empfunden.
Der Klang setzt sich wie bei der Pauke aus zwei Komponenten zusammen: dem Schlagton, der reinen Geräuschcharakter besitzt, und dem Nachklang, der im mf 3–4 Sekunden beträgt.
The bass drum possesses an enormous dynamic spectrum and a huge variety of timbres. The quality of the sound depends on a number of factors:
Die Bandbreite reicht von einem solistisch eingesetzten ppp, das eine spannungsgeladene Atmosphäre schafft, bis hin zu kanonenschussartigen Einzelschlägen mit Schockwirkung.
Der reguläre Schlagfleck etwa eine Handbreit von der Fellmitte entfernt ergibt einen vollen resonanten Ton. Verlegt man die Anschlagstelle zum Rand hin, wird der Klang heller, stark resonant und tendiert zu einer bestimmten Tonhöhe. In der Fellmitte ergibt sich ein dunkler, leicht hohler Klang mit wenig Resonanz und Nachklang.
Je weicher der verwendete Schlägel ist, desto weicher und fülliger ist der Klang. Je härter der Schlägel, desto mehr tritt das Anschlaggeräusch hervor und desto prägnanter wird der Klang.
Die Große Trommel erfüllt im Orchester sowohl im Tutti als auch in solistischer Funktion wichtige klangliche und rhythmische Aufgaben. Das Rhythmusschlagen auf betonten Taktteil, das ihre Aufgabe in der Militärmusik, im Rock-Pop sowie im Jazz ist, gehört auch zu ihren Aufgaben in traditioneller Orchestermusik. In neuerer Musik werden ihr von den KomponistInnen auch andere Aufgaben zugewiesen.
Da die Große Trommel eine gewaltige Klangkraft besitzt, muss bei der Kombination mit anderen Instrumenten die Dynamik entsprechend abgestimmt werden. Eine Klangverschmelzung ergibt sich dann insbesondere mit Bassinstrumenten, die weich und füllig klingen. Durch die starke Resonanzfähigkeit der Großen Trommel entsteht oft der Eindruck, dass sie in derselben Tonhöhe klingt wie die Bassinstrumente (daher wird sie gelegentlich mit einem Tuch bedeckt oder der Spieler legt die Hand auf das Fell, wenn tacet vorgeschrieben ist, damit sie nicht in Schwingung versetzt wird).
Innerhalb des Trommelensembles fungiert die Große Trommel mit ihrem tiefen, dunklen Klang als Bass, das mit seinen Einzelschlägen ein rhythmisches und klangliches Fundament darstellt. Die Kleine Trommel wirkt aufhellend und führt meist rhythmische Figuren aus, während die dunkel und düster klingende Rührtrommel Wirbel ausführt. Oft wird der Klang des Trommelensembles noch durch die Pauke verstärkt.
Die Funktion der Großen Trommel beschränkt sich im Orchester durchaus nicht auf das Betonen von Taktteilen, sie kann neben Wirbeln auch komplexe rhythmische Figuren ausführen.
Gelegentlich wird die Große Trommel entweder anstelle oder zur Unterstützung der tiefsten Töne der D-Pauke eingesetzt, da die Pauke in dieser Lage durch das schwach gespannte Fell matt klingt, die Trommel hingegen vital und voller Spannung. Die Paukentöne werden in diesem Fall oft eine Oktave höher ausgeführt.
Die Verbindung mit dem Becken zum Vorgeben des Rhythmus in der Marschmusik ist die älteste Verwendungsart der Großen Trommel seit der Janitscharenmusik. Diese Kombination stellt noch heute das Fundament der westlichen Blasmusik dar. Das Becken wird dabei oft auf den Trommelkorpus montiert.
Im Orchester erfolgt diese Spielpraxis meist nur in Märschen oder Walzern oder zur Schaffung einer militärischen Atmosphäre. Die Verbindung von Großer Trommel und Becken ergibt bei entsprechender Dynamik und Spieltechnik durchaus nuancenreiche und subtile Klangwirkungen (z.B. durch Anschlagen nur des Beckenrandes oder Anschlagen des Beckens mit einem Schlägel etc.). Einzelschläge der Trommel können in Kombination mit einem Beckenschlag majestätisch und feierlich klingen (dies gilt auch für Gong und Tamtam). Zu den massivsten Klangwirkungen im Orchester gehört die Verbindung Trommelwirbel (besonders als Crescendo) und Beckenschlag im fff.
Besonders effektvoll ist die Kombination mit dem warmen und dicken Tubaklang. Einzelne Trommelschläge und Wirbel verschmelzen mit den Einzeltönen und Tremoli der Tuba zu einem Gesamtklang.
Relativ gute Resonananzeigenschaften zeigt die Große Trommel auch zusammen mit Fagott und Kontrafagott.
Große Trommel + Kontrabass Unter den Streichern eignet sich der Kontrabass ideal für eine Kombination. In entsprechend geringer Dynamik eingesetzt, intensivieren Einzelschläge der Großen Trommel den Klang von Einzelnoten und Pizzicati der Kontrabässe. Ebenso werden Tremoli durch einen Trommelwirbel verstärkt.
Hector Berlioz
- Requiem (1837)
Giuseppe Verdi
- Requiem (1874)
Béla Bartók
- Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug (1938)
- Der wunderbare Mandarin (1919)
Gustav Mahler
- Symphonie Nr. 3 (1902)
Jean Sibelius
- En saga (1892)
Igor Stravinsky
- Die Geschichte vom Soldaten (verschiedene Schlägel) (1918)
- Le sacre du Printemps (1913)
Carl Orff
- Die Bernauerin, Antigonae, Oedipus der Tyrann (1959)
- Prometheus (2 klanglich verschiedene Gr. Tr.)
Wilhelm Killmayer
- La tragedia di Orfeo
Edgar Varèse
- Ionisation (3 verschieden große Gr. Tr.)
Ralph Vaughan Williams
- Sinfonia antarctica (1949–52)
- Old Hundredth
Benjamin Britten
- Peter Grimes (1944/45)
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- Con la mano
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- Stahlbesen
- Fußmaschine
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- Große Trommel + Streichinstrumente
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